Ich hab's als Texterin nicht so mit Zahlen – aber als Journalistin weiss ich, wie wichtig Plausibilitäts-Checks sind. Und die in der Stellungnahme der Kirchenpflege genannte Zahl von nur CHF 7500 für die "eigenen" Jugendlichen erschien mir nicht plausibel. Also habe ich die Unterlagen zur letzten Versammlung hervorgekramt und verifiziert:
Rechnung 2015
301.01 Löhne Jugendarbeit / PH: 64'480.–
301.02 Löhne Diverse: 250.–
303 AHV/IV/EO/FAK/ALF 5039.67
304 Personalversicherungsbeträge PK 7694.27
305 Unfall - und Krankenversicherungsbeiträge 707.27
310.01 Büromaterial / Lehrmittel 87.–
310.02 Auslagen PH I bis IV 6631.71
310.6 Auslagen PHV CEVI 6631.–
(budgetiert waren hier die angesprochenen 7500.–)
363 Beiträge an Jugendverbände 15'000. –
(Ob das der Betrag fürs VJAZ ist? Budgetiert waren da nur CHF 2000.–)
Weitere Kleinbeträge lasse ich hier aus.
Gemäss Rechnung 2015 betrug der Gesamtaufwand für Jugendarbeit / Katechetik (393) über 107'000 Franken.
Davon abzuziehen wären, wenn man denn den direkten Vergleich mit dem VJAZ suchen will, jene Kosten, die für die Jugendarbeit der Kleinen anfallen. Deshalb rechnen wir mal nur mit der Hälfte, also mit gut 50'000 Franken.
Dazu käme dann allerdings noch ein Anteil Miete / Infrastruktur, der in der Rechnung unter 394 aufgeführt ist. Seien wir grosszügig und berechnen wir für die Jugendarbeit 10 % des Gesamtaufwandes, dann wären das noch einmal 18'000 Franken.
Womit wir statt bei CHF 7500 plötzlich bei rund 68'000 Franken wären, die für die "eigene" Jugend ausgegeben wurden – gegenüber CHF 15'000, die von der reformierten Kirche an die Offene Jugendarbeit bezahlt wurden, wo übrigens durchaus auch "eigene" Jugendliche mitmachen bzw. mitmachen können.
Wer genau im VJAZ verkehrt, was da geleistet wird und warum – diese Fragen werde ich übrigens am Samstag mit Elisabeth Weirich klären. Und natürlich hier im Blog darüber berichten. Falls jemand Fragen hat, die ich unbedingt stellen soll: Bitte per Mail oder in den Kommentaren stellen!
Mein Fazit:
Die Zahlen, welche die Kirchenpflege in ihrer Stellungnahme in der Botschaft nennt, sind, wohlwollend ausgedrückt, unvollständig. Der Vergleich, CHF 7500 für die "eigene" Jugend, aber CHF 15'000 für "die Anderen" verzerrt das Bild – zum Nachteil einer offenen und transparenten Diskussion.
Damit werde ich in meiner Position nur gestärkt:
Kommentar schreiben