Kluft zwischen Wort und Tat – oder einfach unbedacht?
2017 soll, so stand es in der Einladung zum Neujahrsapéro, im Zeichen der Familie stehen …
Für einen stimmte das 100%:
Der abtretende Mäni Moser wurde in der Nacht vor dem Anlass Opa – herzliche Gratulation an dieser Stelle an die ganze Familie.
Im Auftrag der Botschaft und als Gemeindemitglied war ich am diesjährigen Neujahrsapero (Fotos des Berichts siehe unten). Ausnahmsweise fand dieser in der Turnhalle im Tiergarten statt, weil ein Wasserschaden das Gemeindezentrum lahmlegte.
In kurzer Zeit war die Halle festlich dekoriert worden, eine Bühne wurde aufgebaut etc., so dass rund 350 Geladene und Gäste bequem dem öffentlichen Teil lauschen und sich beim Apéro ohne Gedränge verköstigen lassen konnten.
Im Zeichen der Familie stehe 2017, hiess es in der Einladung, aber im Publikum waren kaum Familien auszumachen:
- Die Kleinsten wurden vom Verein Cheschtenebaum betreut (und hatten offenbar ihren Spass dabei).
- Die Teenies waren in Form der hervorragend spielenden Jugendmusik vertreten, im Publikum aber ebenfalls fast vollständig abwesend.
- Junge Eltern sah ich extrem wenige, dafür war meine Generation und alles darüber zahlreich vertreten – sicher auch, um dem scheidenden Mäni Moser die Ehre zu erweisen, der im Rahmen des Neujahrsapéro würdig und herzlich verabschiedet wurde.
Gesprochen wurde viel über die Familie, deren Werte beschworen, die Wichtigkeit von intergenerationalen Projekten und Gemeinschaften betont – nur:
Wirklich sichtbar gemacht wurde sie nicht. Es sprachen ausschliesslich Männer. Die Frauen wurden gelobt, weil sie den Männern den Rücken freihielten, und die einzige Frau im Gemeinderat
durfte als Blumengirl amten. Ein Familienbild als Dia bildete den Rahmen für den Gastredner, der abwesende Sohn von Mäni war ebenfalls wenigstens als Dia zugeschaltet …
Dabei wären die Familien verfügbar gewesen:
Während im vorderen Teil der Halle ein mehrheitlich dunkel gekleidetes Publikum den Reden und der Musik lauschte, wurde im hinteren Teil emsig gearbeitet. Mütter, Väter und Kinder, inklusive der Lernenden der Gemeinde Bad Zurzach, stellten unter dem OK des Vereins Cheschtenebaum ein grandioses Buffet zusammen.
Süsses und Salziges, Deftiges und Leichtes wurde hier, umrahmt von bunten Blumen und Luftballons aufgetischt – von grünbeschürzten Helfern, deren Kleinste aufgeregt von einem Bein aufs andere hüpften, als es endlich losging.
Und ja, im offiziellen Teil wurden der OK, der Verein und die Eltern für ihren Beitrag gelobt – aber keine Vertreterin der familienergänzenden Betreuung kam zu Wort, und auf deren Infostand und die liebevoll vorbereiteten Tafeln wurde überhaupt nicht hingewiesen. Sie gingen im Trubel des Apéros fast vollständig unter …
Die Diashow des Anlasses zeigt diese unbedachte Zweiteilung übrigens auch farblich: Im offiziellen Teil dominieren die dunklen Farben, beim Apéro wird’s bunt.
Vielleicht ein Hinweis, die Familien nicht nur rhetorisch, sondern tatsächlich in Bad Zurzach einzubinden?
Kommentar schreiben
Rosmarie Hidber (Montag, 16 Januar 2017 11:17)
Völlig richtig, liebe Lovey - genau das Selbe habe ich zur Fredi gesagt. Hinter uns sass ein junges Ehepaar, die Kinder waren in der Hüeti. Ich habe sie drauf angesprochen, dass sie jetzt alle Zurzacher Familien vertreten müssen. Und der Apéro war höchste Klasse, der Platz dazu ebenso!