Rund 25 der gut 60 Musikantinnen und Musikanten, die für das Drehorgelfestival 2017 angereist waren, beteiligten sich am Kirchenkonzert. Durch das Programm führte das Ehepaar Dietschi aus Rekingen, und mit Beatrice Kaspar war auch eine Zurzacherin aktiv am Örgelen.
Ich war für die Botschaft im Einsatz (Bericht folgt natürlich), hatte aber meine liebe Mühe, gute Bilder zu schiessen. Dass ich keinen Sitz vor den Musikanten erhielt, störte mich wenig – ich wuselte halt hin und her. Schwieriger war, dass Videoaufnahmen gemacht und dabei mit farbigem Licht gearbeitet wurde: Auf meinen Fotos wirkten die Leute dadurch wahlweise leberkrank oder zombie-akopalyptisch — es sei denn, ich nutzte den Blitz, was ich mit Respekt auf die Auftretenden nur spärlich einsetzte. Je nu – wenn schon bearbeiten, dann richtig, sagte ich mir, und setzte einen Filter ein, der alte Postkarten simuliert.
Hier meine Fotoimpressionen, unterlegt mit Musik von den Zwei Freunden.
Wie ihr seht, habe ich die Aufnahme im Freien natürlich gelassen – und mich dieses Jahr vor allem auf Detailaufnahmen konzentriert, weil mich die unterschiedlichen Mechanismen der Tonerzeugung faszinierten: Bänder, je nach Orgel mit 20 oder 31 Tönen, Faltkartons, Walzen oder Chips – die Palette ist breit.
Wusstet ihr, dass z.B. bei einer Walze 10 Lieder gleichzeitig drauf sind, wobei 10- bis 12-Tausend Stifte in Pappelholz geschlagen werden? Letzteres, weil das schön weich ist und sich nicht verzieht. Habe ich von G. Dietschi gelernt und bei Martin Zumbach aus Baar sehen, der nicht nur seine Orgel selber gebaut hat, sondern auch die Walzen selber schlägt. Und diese stilvoll in Fraktur beschriftet! Er und seine Frau haben mich extrem beeindruckt.
Für mich auch neu: Synchron-Drehorgeln
Das ist das schöne an meinem Beruf – ich lerne immer wieder dazu! Synchron-Drehorglen kann man auf Orgeln des gleichen Herstellers, teilweise sogar auf solchen mit unterschiedlichen Bandbreiten. Und statt einfach nur extrem im Takt parallel zu drehen, kann man, wenn man's kann, auch wunderschöne Echos schaffen – wie dieses Video vom Kirchenkonzert beweist, mit Hans Ulrich Lehmann und Markus Bölsterli an den Orgeln:
Ein Blick auf die Details lohnt sich:
Ob Original-Drehorgeln oder Nachbauten: Wunderschöne Intarsien, Spielfiguren oder Dekorationen mit Blumen, Tanzbären oder Plüschaffen zeigen, mit wie viel Liebe die Akteure ihr Hobby pflegen.
Weiterführende Links:
Bericht aus der AZ zum Drehorgelfestival